Die Qual der Wahl beim richtigen Terrassenboden

Die Qual der Wahl beim richtigen Terrassenboden

Sie suchen einen neuen Bodenbelag für Ihre Terrasse? Sie wissen bei der Vielzahl der unterschiedlichen Varianten nicht mehr, worauf Sie achten müssen? Der folgende Ratgeber soll Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Anforderungskriterien und die Eigenschaften unterschiedlicher Bodenbeläge für Terrassen geben.

 

Welche Anforderungen sollte der richtige Terrassenboden erfüllen?

Neben allgemeingültigen Anforderungen an Terrassenböden gibt es auch viele individuelle Kriterien, die sich beispielsweise an den örtlichen klimatischen Verhältnissen oder an baulichen Besonderheiten orientieren. So ist es beispielsweise nicht unerheblich, ob Ihre Terrasse überdacht sein wird, in welche Himmelsrichtung sie ausgerichtet ist oder ob sie ebenerdig bzw. als Balkon angelegt werden soll. Daher können die folgenden Kriterien im jeweiligen Einzelfall ein unterschiedliches Gewicht bekommen.

  • Design und Oberflächenoptik: Der Terrassenboden soll zu Ihrem Haus und zu Ihrem Garten passen und Ihrem persönlichen Geschmack entsprechen.
  • Pflegebedürftigkeit: Am einfachsten wäre es natürlich, wenn Sie die Terrasse nur gelegentlich mal kärchern müssten, um sie sauberzuhalten.
  • Algen- und Moosbewuchs, Pilz- und Insektenbefall: Der Terrassenboden soll auch nach längerer Zeit noch als solcher erkennbar sein.
  • Quellen und Schwinden: Umso mehr Wasser ein Material aufnehmen kann, umso scheller altert es.
  • Splitter / Spiesen (CH-D): Einige Materialien neigen zu Splittern, wodurch die Gefahr von Fussverletzungen entsteht.
  • Rutschfestigkeit: Wie glatt ist die Oberfläche? Wie glatt wird sie im Zusammenspiel mit Wasser, z.B. Regen oder Tau? Sie wollen keine Sturzfallen mit Ihrer Terrasse aufbauen, besonders nicht, wenn Sie Kinder haben.
  • Frosteinwirkung: Häufige Temperaturwechsel, speziell mit Frost gepaart, lassen das Material mechanisch arbeiten. Es kann zu Rissen kommen.
  • Oberflächenempfindlichkeit: Wenn Sie Stühle und Tische auf der Terrasse platzieren und häufig hin- und herrücken, möchten Sie nicht jede dieser Bewegungen als Kratzspur auf Ihrer Terrasse sehen.
  • Sonneneinwirkung: Starke Sonneneinstrahlung führt zu zwei wesentlichen Effekten. Sie kann Materialien ausbleichen, verspröden oder aufweichen und damit schädigen. Materialien mit einer hohen Wärmespeicherfähigkeit werden zudem heiss und können für Barfussläufer unangenehm werden.
  • Installation: Wie einfach lässt sich der Bodenbelag verlegen?
  • Nachhaltigkeit: In der heutigen Zeit ist es wichtig, auch die Ökobilanz von Werkstoffen zu berücksichtigen.
  • Besondere Anforderungen: Hierzu gehört beispielsweise die Hitzebeständigkeit, wenn Sie häufiger grillieren möchten.

 

Grundlegende Werkstoffe

Die wichtigsten Werkstoffe, wenn es um Terrassenböden geht, sind Holz, Stein und Verbundwerkstoffe. Wenn Sie in den Baumarkt gehen oder sich anderweitig informieren, werden Sie sich jedoch mit einer schier unerschöpflichen Variantenvielfalt konfrontiert sehen.

Holz

  • Bei Echthölzern sind harte bis mittelharte Hölzer bevorzugt, so haben sich zum Beispiel Douglasie, Thermoesche, aber auch diverse Tropenhölzer wie Ipé oder Sipo durchgesetzt. Holz verwittert jedoch und graut innerhalb der ersten Monate aus. Ein Terrassenboden aus Holz sollte regelmässig geschliffen und gestrichen werden, was ihn pflegeaufwändig macht. Holz speichert meist weniger wärme als WPC-Produkte (Wood Plastic Composite), wodurch sie sich weniger stark erhitzen. Holz gibt es in Dielenform, als quadratische Platten oder als Klickplatten.

Stein

  • Stein gibt es als Naturstein, Pflasterstein, Beton oder Feinsteinzeug aus Keramik oder Tonerde. Gerade Platten mit Ihrer glatten Oberfläche sorgen für geringen Pflegeaufwand. Steinmaterialien sind grundsätzlich robust, frostsicher und zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer aus. Gerade dunkle Steine können durch die Wärmespeicherfähigkeit sehr heiss werden. Die Verlegung von Steinböden braucht meist etwas mehr Zeit und ist dadurch häufig kostenintensiver.

 

Verbundwerkstoffe

  • Ein Terrassenbodenbelag aus WPC („Wood Plastic Composite“) besteht zu unterschiedlichen Teilen aus Holz und aus recycelten Kunststoffen. Er steht für nachgeahmte Holzoptik, ist jedoch im Falle eines hochwertigen Produktes, formstabil und witterungsbeständiger als viele Hölzer. Der Belag ist häufig rutschfest und splitterfrei, nimmt in den meisten Fällen aber viel Wärme auf, was je nach Produkt, das Barfusslaufen unangenehm macht. Daher werden eher helle Farbtöne und Optiken empfohlen. Auch ökologische WPC Böden sind auf dem Markt verfügbar. Die schier unendliche Auswahl und das unterschiedliche Niveau der Preise und Qualitäten von WPC-Produkten, macht es schwierig, allgemein gültige Aussagen zu treffen.

  • Verbundfaser-Werkstoffe sind holzfrei, wodurch sie häufig über die Eigenschaften verfügen, welche Terrassendielen haben sollten. Mit Ihnen lassen sich täuschend echte Holzoptiken realisieren. Die Terrassenböden sind witterungsbeständig, und verrotten nicht. Ausserdem sind sie resistent gegen jegliche Art von Befall wie Insekten, Pilze etc. Der Pflegeaufwand tendiert gegen null, gelegentliches säubern mit dem Hochdruckreiniger reicht aus. Auch hier gibt es umweltfreundliche Varianten.

Eine professionelle Beratung hilft weiter

Bei der Vielfalt an möglichen Materialien und Verlegetechniken sowie der grossen Anzahl an Anforderungen fällt die Wahl für den richtigen Terrassenboden nicht leicht. Eine Pauschalaussage lässt sich ohnehin nicht treffen, so dass eine professionelle Beratung immer hilfreich ist. Verbundwerkstoffe, die aus wenigen natürlichen bzw. naturnahen Materialien hergestellt werden, haben sich jedoch mittlerweile als nachhaltige Alternativen etabliert, die in ihren Eigenschaften klassische Materialien teilweise deutlich übertreffen.

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